Noch im Dunkeln gegen 6 Uhr morgens werde ich den Holzofen anfeuern. Am Abend zuvor habe ich ihn schon etwas vorgeheizt - auch mit Holz -, damit die Keramikarbeiten schon etwas vorgewärmt werden. Ja und dann sitze ich die ersten Stunden alleine vor der 1. Feuerung des Ofens, bis bei ca. 800° meine Kollegin Margret die 2. Feuerung in Gang setzt. Beide "Heizerinnen" müssen nun das Auflegen des Holzes über viele weitere Stunden gut koordinieren, damit die Temperatur des Ofens beständig ansteigt. Jeder Brandverlauf ist anders, abhängig von Außentemperatur, Windrichtung, Regen, Sonne etc. Und vor allen Dingen spannend und jedes Mal ein Erlebnis. Der Temperaturanstieg wird durch Kegel im Ofen kontrolliert, die bei unterschiedlichen Temperaturen fallen. Außerdem läßt sich die Temperatur auch grob aufgrund der Farbe der Flammen und der Glut bestimmen. Und wenn dann die Flammen- der sogenannte Fuchs- zu einem späteren Zeitpunkt aus dem Schornstein schießen, ist das ein tolles Erlebnis. Sobald alle gewünschten Kegel gefallen sind, meistens gegen Mitternacht, werden die Feuerungen und der Schieber am Schornstein geschlossen und dann heißt es geduldig 3 Tage warten, bis der Ofen geöffnet werden kann!