Der künstlerische Handeinband ist bei mir immer ein Unikat. Nicht nur der äußere Umschlag wird von mir entworfen, auch das erste Doppelblatt im Buch, das Vorsatzpapier, oder kurz gesagt "das Vorsatz", gestalte ich individuell, gerne auch mit Blattgold. Durch die Jahre hat sich für mich herausgebildet, dass Pergament mein bevorzugtes Material ist. Zurückhaltend im Ausdruck, schwer zu verarbeiten und doch mit ganz eigener Haptik und Oberfläche, die viele Freiheiten lässt. Aber auch Ledereinbände und der einfache und doch so vielseitige Pappband entstehen in meiner Werkstatt. Mittlerweile sind meine Arbeiten europaweit in Bibliotheken und Museen, bei Liebhabern und Sammlern zu finden. Lassen Sie die Bilder des Photographen Burkard Meyendriesch auf sich wirken. Und kommen Sie gerne vorbei, um die Bücher einmal in die Hand zu nehmen.
Auch wenn ich das nachfolgende Buch gleich nach Fertigstellung schon verkaufen konnte, so sollen Sie es hier zumindest noch anschauen können. Es ist ein zarter Einband zu den lyrischen Fragmenten von Sappho, der ersten Dichterin der Antike, sie gilt als wichtigste Lyrikerin des klassischen Altertums. Die Texte sind mit wunderbaren Zeichnungen von Hannes Gaab illustriert, der auch für den darauffolgenden Band die Illustrationen geschaffen hat. Für diese Ausgabe der Sappho habe ich eine schlichte Papierbroschur gearbeitet, die in ihrer Leichtigkeit die sinnlichen Texte einhüllt.
Gebunden im Sommer 2020 ging dieses Buch gleich in die Bibliothek eines Sammlerpaares: der Unikateinband zum Druck "Der Stern der Weisen" von Richard Knies mit den wunderbaren Illustrationen von Hannes Gaab.
Bei einer seiner letzten Lesungen, im April 2013 im Kloster Loccum, hatte ich das Glück, daß Günter Grass mir seinen Gedichtband NOVEMBERLAND signierte. Danach lag das Bändchen noch einige Jahre bis ich mich 2019 entschied, einen bemalten Ganzpergamentband dafür zu arbeiten. Eigentlich wollte ich das Buch dann 2020 auf der BuchDruckKunst Messe in Hamburg ausstellen. Da die Messe aufgrund der Coronapandemie abgesagt werden musste, sehen Sie es nun hier.
Das Blumenbuch von Rudolf Koch ist vielen bekannt als klassisches kleines Inselbändchen. In der großzügigen dreibändigen Erstausgabe, im Insel Verlag 1929/1930 erschienen, sind allerdings 250 handkolorierte Holzschnitt-Tafeln. Hier sehen Sie eines von 1000 gedruckten Exemplaren. Die Handkolorierung besorgte Emil Wöllner. Die Namen der Blumen bestimmte Hans Heil. (Quelle: Sarkowski 950) Der Preis dieser drei Bände ist zu erfragen.
Die Blumenholzschnitte in den drei Bände sind nach den Jahreszeiten geordnet, Band I entspricht Winter/Frühling, Band II Sommer, Band III Spätsommer/Herbst, dementsprechend habe ich die Farbigkeit der Einbände und der Vorsätze gewählt, auch die Schuber sind farblich angepaßt.
In der Zeitschrift Die Schmiede 1940 von Julius Rodenberg wird über diese Bücher folgendes geschrieben: Wenn wir uns in die Betrachtung der einzelnen Blätter des
Blumenbuches vertiefen, steigt eine Erinnerung an die alten Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts in uns auf. Hier wie dort finden wir die bis ins Kleinste genaue, anatomisch richtige Wiedergabe
der Pflanzen, die bei Kochs Zeichnungen bald die Aufmerksamkeit der Fachleute erregte und ihnen Bedeutung für botanische Studien gab.
Die Einbände sind klassisch als Ganzpergamentbände gearbeitet, sie haben aufgestellte Einschläge was zum einen den Vorderschnitt schützt und zum anderen das Verziehen der Deckel vermindert, die Handvergoldung deutet das Gras auf den Wiesen an. Das Pergament und die Vorsätze sind von mir handgefärbt/gemalt.
Weitere Unikateinbände im Slider, durch das Klicken auf ein Photo können Sie die Bilder vergrößern und in Ruhe anschauen.
Gerne können Sie die Bücher in meinem Atelier anschauen.
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